11. März 2021
PeaceLab-Artikel: Wenn Klimafolgen Konfliktspiralen ankurbeln: Der Fall Afghanistan
Beiratsmitglied Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Gießmann veröffentlicht gemeinsam mit Charlotte Hamm einen Beitrag zur PeaceLab-Debatte Klima und Konflikte.
In Afghanistan verstärken die Auswirkungen des Klimawandels existierende Konfliktgrundlagen und erzeugen einen Kampf um Ressourcen. Diese Dynamik kann nur durch einen erfolgreichen Friedensprozess und den Aufbau der notwendigen Infrastruktur abgefedert werden. Dafür sollte Deutschland seine Klimaexpertise in Friedensverhandlungen einbringen und technische Unterstützung liefern.
- Deutschlands Unterstützung für Afghanistans Friedensprozess sollte auf seinem Fachwissen für Entwicklungszusammenarbeit und Klima aufbauen. Der Ausbau erneuerbarer Energien, nachhaltige Landwirtschaft und Verringerung von Emissionen sollten Voraussetzungen für die Mittelvergabe sein.
- Deutschland sollte strukturbildende Projekte, den Neu- und Wiederaufbau von Infrastruktur durch fachliche Expertise, finanziell und materiell fördern. Es sollte Afghanistan dabei unterstützen, den Mittelfluss auf Transparenz und Nachhaltigkeit zu kontrollieren.
- Die Bundesregierung sollte in der Klimaforschung eine deutsch-afghanische Kooperation zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen anstreben. Eine Ausweitung der Kooperation auf Einrichtungen benachbarter Länder Afghanistans könnte zudem den friedlichen Umgang in der Region stärken.
- Deutschland sollte sich politisch weiterhin in multilateralen Foren für den Nexus von Klima und Konflikten einsetzen. Die Zusammenarbeit in Afghanistan könnte als Maßstab dienen.
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