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27. Juni 2024

Ressortübergreifender Festakt zum „Tag des Peacekeeping“

Auch in diesem Jahr nahmen mehrere Beiratsmitglieder am ressortübergreifenden Festakt zum „Tag des Peacekeeping“, veranstaltet durch Verteidigungsminister Boris Pistorius, Außenministerin Annalena Baerbock und Innenministerin Nancy Faeser, teil, um die Peacekeeper:innen zu würdigen und die wichtige Rolle ziviler Akteur:innen und präventiver Ansätze zu betonen.

„Peacekeeping ist und bleibt ein essenzielles politisches Instrument, gerade weil es den zivilen und den präventiven Ansatz vereint. Es trägt damit effektiv dem Primat der Prävention von Krisen Rechnung, dem sich die Bundesregierung auch in der Nationalen Sicherheitsstrategie verpflichtet hat. Prävention ist dabei gegenüber eventuellen späteren repressiven Maßnahmen finanziell weniger belastend und hilft, Sicherheit zu erhalten bzw. zu schaffen, Leid zu reduzieren und an den Ursachen, z.B. für Flucht, anzusetzen und so auch Verkettungen von Krisen bereits im Vorfeld zu durchbrechen“, erklärt der Co-Vorsitzende des Beirats Lars Wagner.

Weiter betonte Außenministerin Annalena Baerbock in ihrer Rede, dass „Sicherheit mehr ist als die Abwesenheit von Krieg und Gefahr. Mit militärischen Mitteln allein schaffen wir keine nachhaltige Sicherheit. Daher ist Peacekeeping auch während der Zeitenwende relevanter denn je. Unsere Haushaltslage ist nicht wichtiger als die Sicherheit unserer Freunde und Partner. Es fehlt an den erforderlichen Ressourcen. Das wollen wir ändern.“

Verteidigungsminister Boris Pistorius unterstrich in diesem Zusammenhang, dass wer sich in Auslandseinsätzen engagiere, dadurch keine Nachteile, sondern Vorteile erfahren müsse. An entsprechenden Maßnahmen würde zurzeit gearbeitet. Die klarstellenden Aussagen begrüßte der Co-Vorsitzende des Beirats, Lars Wagner, ausdrücklich.

Jährlich werden unter dem Motto „Einsatz für den Frieden“ Polizist:innen, Soldat:innen sowie zivile Expert:innen – stellvertretend für alle Deutschen, die in internationalen Friedenseinsätzen arbeiten – gewürdigt und geehrt. Neben der Auszeichnung der diesjährigen Laureatinnen und Laureaten stand die Begegnung und der Austausch mit Einsatzpersonal und Praktiker:innen im Mittelpunkt.

In diesem Jahr wurden Peacekeeperinnen und Peacekeeper gewürdigt, die ihren Dienst im Libanon (UNIFIL United Nations Interim Force in Lebanon), im Südsudan (UNMISS United Nations Mission in South Sudan), im internationalisierten Spezialgericht für die Zentralafrikanische Republik, in Armenien (EUMA), im Kosovo (UNMIK Mission der Vereinten Nationen im Kosovo) und in Somalia (EUCAP EU Capacity Building Mission Somalia) geleistet haben. Ausgezeichnet wurden drei Soldatinnen und Soldaten, drei zivile Expert:innen sowie drei Polizistinnen und Polizisten.

Zentral fürs Peacekeeping ist ein Verständnis von integrierter Sicherheit sowie integrierten Friedensmissionen. Zivile wie militärische Friedenseinsätze stellen ein Kernstück der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik dar und machen Peacekeeping, wenn es integriert und nachhaltig wirken soll, zur zivil-militärische Querschnittsaufgabe. Es geht Krisen somit mit einem gesamtgesellschaftlichen Ansatz an und leistet einen wichtigen Beitrag zur Krisenprävention, deren Vorrang in vielen außenpolitischen Strategiepapieren verankert ist.

Seit über zehn Jahren begehen die drei Ministerien den „Tag des Peacekeeping“ gemeinsam, um ihre Wertschätzung und Dankbarkeit für alle deutschen Peacekeeperinnen und Peacekeeper zum Ausdruck zu bringen, die ihre Arbeit weltweit oft unter schwierigen Lebens- und Einsatzbedingungen leisten. Deutschland beteiligt sich substantiell an internationalen Peacekeeping-Einsätzen, sowohl personell, im Rahmen von internationalen Organisationen, als auch finanziell, und übernimmt damit weltweit Verantwortung für Frieden und Sicherheit.